Ein Fahrbericht von unserem Automobilredakteur Dietmar Stanka
Nach meiner Testfahrt mit dem Stelvio hatte ich vor wenigen Wochen eine Alfa Romeo Giulia Veloce in meinem Testfuhrpark zu Gast. Die traumhafte Limousine, über die ich im vergangenen Jahr schon einmal berichtete. Mit diesem Modell schaffte es Alfa Romeo endlich wieder zum Markenkern zurückzukehren. Grundsätzlich wieder Hinterradantrieb oder aber, wie im Fall meines Testwagens, ein Allradantrieb der besonderen Art.
Exterieur und Interieur
Das traumhafte italienische Design der Giulia wird an der Front von einem mächtigen Scudetto, der Kühlerverzierung von Alfa Romeo beherrscht. Keilförmig hebt sich die Karosserie von vorne nach hinten. Das Heck zeigt sich bei der Veloce mit einem Diffusor, der die besondere Dynamik zum Ausdruck bringt.Das Interieur ist gediegen und zeigt bei den Instrumenten die typisch tiefen Höhlen der italienischen Marke.
Das Gestühl ist mit Leder bezogen und vorne leicht körperumfließend betont. Schade nur, dass das große TFT-Display für Navigation, Audio, Rückfahrkamera und Co. nicht in Gänze ausgenutzt wurde.Auch wenn bei der Auswahl von Assistenzsystemen die Alfa Romeo Giulia ebenso wie der Stelvio nicht vorne mitspielen, sind die verfügbaren Optionen ausreichend. Darunter der Tote-Winkel-Warner, die adaptive Geschwindigkeitsregelanlage und der präzise funktionierende Notbremsassistent.
Schließlich ist die Person hinter dem Lenkrad trotz aller Assistenten einzig und allein für eine sichere Fahrt verantwortlich.
Fahrleistungen
Der 2,2-Liter-Diesel der Alfa Romeo Giulia Veloce leistet 154 kW (210 PS). Die Veloce kommt immer mit der Achtgang-Automatik und Allrad und ist trotzdem nur 1,6 Tonnen schwer. Somit rund 100 kg leichter als vergleichbare Premium-Mitbewerber aus Süddeutschland.Die Summe dieser Eigenschaften ermöglicht eine hohe Agilität, die noch dazu mit einem bestens abgestimmten Fahrwerk gekoppelt ist. Mit der adaptiven Fahrzeugdynamikregulierung DNA (Dynamic/Natural/Advanced Efficiency) kann zudem je nach Gusto sportlich, normal oder besonders sparsam gefahren werden. Der Testverbrauch lag bei durchwegs zügiger Fahrweise unter 7 Liter.
Versionen und Ausstattung
Der Veloce ist mit 18 Zoll großen Leichtmetallfelgen ausgestattet. Die Sitze sind mit einer Stoff-Leder-Kombination bezogen. Geleuchtet wird leider nur aus Bi-Xenon-Scheinwerfern. LED wurde nicht mitentwickelt. Das Navi inklusive DAB-Radio und einer Audioanlage mit acht Lautsprechern kostet 2.550 Euro.
Fazit
Die Giulia ist eindeutig einer meiner Favoriten unter all den vielen getesteten Automobilen der vergangenen Jahre. Fantastisch gezeichnet, gut verarbeitet und mit Triebwerken ausgestattet, die das Herz höher schlagen lassen. Dass es nicht immer der V6 mit 510 PS sein muss, beweist der Veloce vom Allerfeinsten.
Technische Daten: Alfa Romeo Giulia Veloce
Motor | 4-Zylinder-Diesel |
Getriebe | Achtgang-Automatik |
Hubraum | 2.143 ccm |
Leistung in kW/PS bei xy U/min | 154 kW (211 PS)/3.750 |
Max. Drehmoment | 470 Nm bei 1.750 Umdrehungen pro Minute |
Länge/Breite/Höhe | 4.643/1.860/1.450 mm |
Radstand | 2.820 in mm |
Leergewicht | 1.610 kg |
Zul. Gesamtgewicht | 2.110 kg |
Kofferrauminhalt | 480 l |
Bereifung | vorne 225/45 R18, hinten 255/40 R18 |
Felgen | vorne 8 x 18", hinten 9 x 18" Leichtmetall |
Beschleunigung | 6,8 Sekunden |
Höchstgeschwindigkeit | 235 km/h |
Tankinhalt | 52 l |
Kraftstoffverbrauch Kombinierter Verkehr | 4,7 l auf 100 km |
Preis | 46.800 Euro inkl. MwSt. |
Dietmar Stanka Aribonenstraße 1 b D-81669 München