Von unserem Autoredakteur Dietmar Stanka
Die Produktion
Allerdings beschränkt sich die Produktion im Moment auf gerade einmal drei Einheiten pro Tag. 2015 sollen insgesamt 700 Mirai die Werkshallen verlassen, 2016 sind 2.100 Stück geplant und 2017 werden es laut Angaben von Toyota 3.000 sein. Was uns kurz zurückführt in die Zeiten der ersten Hybrid-Automobile vom gleichen Hersteller. Deren Geschichte im Jahr 1997 und ebenfalls mit kleinen Stückzahlen begann.
Ob allerdings der Erfolg von Brennstoffenzellen-Fahrzeugen ein ähnlicher wird, wie der Hybride –Toyota verkaufte bis 2017 insgesamt 7,4 Millionen –ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Größtes Handicap für einen ähnlichen Siegeszug ist der Preis für das Erdöl. Dieser verhindert im Moment schon einen Durchbruch für die im Vergleich zu konventionell angetriebenen Fahrzeugen, teureren Elektro-Automobile.
Der Mirai
Wie aber soll eine 78.500 Euro teure Limousine mit Brennstoffzelle die Wende in Richtung Wasserstoffantrieb markieren? Wobei der Preis in der ersten Betrachtung zwar hoch erscheint, sich in einem von Toyota selbst angeführten Vergleich relativiert. Ein Lexus GS 300h kostet, ähnlich hochwertig und umfangreich ausgestattet wie der Mirai, stolze 65.190 Euro. Werden die restlichen Anbieter von Voll- oder auch Plug-in-Hybriden in Betracht gezogen, darunter der 5er BMW, der Audi A6 und die Mercedes E-Klasse, dann bewegt sich der 4,89 m lange Toyota in einem ähnlichen Preissegment.
Mit einer Leistung von 114 kW (155 PS) scheint der Mirai nicht üppig motorisiert. Aber die Kraft stammt von einem Elektromotor, dessen Leistung sofort zur Verfügung steht und die Limousine bis auf eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 178 km/h stürmen lässt. Mit seinem Leergewicht von 1.850 kg soll der Mirai 1 kg Wasserstoff auf 100 km verbrauchen. Der Tank fasst 122,4 Liter bzw. 5 kg, sodass die Reichweite bei 500 km liegen wird. Fehlen nur noch die Tankstellen, von denen es in Deutschland im Moment nur 23 gibt. Der Ausbau soll allerdings vorangetrieben werden, bis Anfang 2016 sind es laut Planung 50. Ergo gerade einmal so viele, dass bei kluger Planung Deutschland komplett durchfahren werden kann.
Fazit
Wir können den Mut der Japaner nur bewundern. Wieder einmal kommt ein technischer Meilenstein in Punkto alternativer Antriebe aus dem Fernen Osten. Voll ausgestattet mit allen Features, die auch nur ansatzweise wünschenswert sind, wird der Mirai ab dem Spätsommer auch in Deutschland zu bekommen sein. Dann können wir auch die ersten Fahreindrücke mitteilen. Im Moment ist der einzig in Europa verfügbare Mirai das Messefahrzeug aus Genf. Und mit diesem ist das Fahren leider nicht möglich. (ds)
Dietmar Stanka Aribonenstraße 1 b D-81669 München